Interview mit Grünen Politiker Volkmar Zschocke

Nach unserm gemeinsamen Mittagessen im Konferenzraum des sächsischen Landestags starteten wir mit gestilltem Hunger in ein spanendes Interview mit dem die Grünen Abgeordneten Volkmar Zschocke.
Gemeinsam sprachen wir mit über die Themen Klimawandel, Landwirtschaft, erneuerbare Energien  und über seine Partei.

Schüler: Was ist ihre Partei?
Zschoke: Die Grünen sind eine liberale, welche für Nachhaltigkeit steht. Jeder soll so Leben können wie er will.

S: Wie wurden die Grünen geformt?
Z: Die Grünen schlossen sich in den 70er / 80er Jahren zusammen. Wir wollten mehr Mobilität, mehr Fahrräder und vor allem wollten wir das Waldsterbe bekämpfen.

S: Wo findet man die Grünen?
Z: Die Grünen sind überall in Deutschland aktiv, besonders in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Bei 16 Bundesländern sind die Grünen zur Zeit in 9 Landesregierungen mit vertreten. Im Osten ist die Partei die
Grünen in den größeren Städten am erfolgreichsten.  

S: Wie kann mann Müll reduzieren?
Z: Das ist der schwierig. Es gibt den Kreislauf für Plastik. Die große Frage ist, wie man es schafft zu recyceln? Besonders Verpackungsmüll gibt es viel zu viel. Die Wirtschaft muss sich damit beschäftigen, wie es gelingen kann, weniger Produkte in Plastik zu verpacken. Doch auch die Politik kann es nicht ignorieren, sondern muss sich dafür einsetzen das es zu anderen Umsetzungsformen kommt.

S: Zurzeit ist es auf dem Land und besonders auf dem Dorf schwierig öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen um sich am Klimaschutz zu beteiligen und nicht ständig das Auto benutzen zu müssen. Ist da eine Besserung in Sicht?
Z: Unser Plan ist es die Erzgebirgsbahn wieder mehr zu stärken. Außerdem wollen wir das Nahverkehrsnetz ausbauen.
Dazu gibt es eine Arbeitsgruppe im Landtag, die sich genauer mit diesem Thema beschäftigt. Diese Arbeitsgruppe hat ein Konzept zur Besserung entwickelt. Leider sind wir am Ende der Legislaturperiode angelangt. Nach der Wahl im Herbst kann dieses Konzept hoffentlich übernommen werden und auch in die Tat umgesetzt werden. 

S: Wie weit recycelt Deutschland?
Z: Viel Müll wird verbrannt, es wird aber auch ein Teil des Mülls in andere Länder, w.z.B. China gebracht. Das möchten die Grünen stoppen, denn das ist nicht die Lösung des Problems.

S: Die Brennstoffzelle ist nicht für alles tauglich. Wo würden sie sie einsetzen?
Z: Städte sind mit Autos überfüllt. Deswegen ist es wichtig mehr öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. In Busen sind dazu die Brennstoffzellen eingebaut, aber auch Müllautos usw.

S: Ist der Kohleausstieg sinnvoll, wenn wir dann Strom aus dem Ausland kaufen?
Z: Erstmal ist es überhaupt wichtig das jeder Verbraucher nachdenkt wie viel Energie er/sie eigentlich nutzt. Es bräuchte in Europa einen technologischen Abbau von Kohlekraftwerken, doch ist das nicht unbedingt politisch gewollt. Besonders steht aber auch die Industrie auf der Bremse. Wir sollten uns mehr für erneuerbare Energien einsetzen. Diese weißen bessere Wege auf für unsere Zukunft.

S: In Deutschland kaufen immer mehr Aktiengesellschaften die verschiedenen Landwirtschaften auf. Was möchte die Grünen dagegen tun?  
Z: Wir möchten die Bauern und die Bodentiernutzung stärken. Es dürfen nur so viele Tiere auf einem Stück Fläche sein,  wie der Boden Nahrung für diese hergibt.                   Freie Flächen sind zu klein zur Existenzsicherung für Landwirte. Unser Ziel ist es, dass mehr Flächen an Landwirte und besonders an neue Landwirte gegeben werden und nicht alles große Firmen bekommen, da sie liquider sind.

S: Was werden in Sachsen für erneuerbare Energien genutzt?
Z: Es werden Windsolaranlagen und Wasserkraftwerke genutzt.

S: Ist der Klimawandel in Sachsen auch bemerkbar?
Z: Es kommt mehr zu Überflutungen durch starken Regen in den letzten Jahren. Auch der Landtag, musste zum Beispiel 2002 darunter leiden. Auch 2014 gab es wieder Probleme. Der Regen wird harter. Dadurch können nicht nur Straßen, sondern auch Häuser beschädigt werden.
Auch der extrem heiße Sommer 2018 hat viele Schäden angerichtet und ist eine Folge des Klimawandels. Besonders die Region um Leipzig weißt dabei verstärkt Schäden auf. Durch den letzten Sommer ist die Wasserhöhe der Elbe deutlich tiefer in Dresden. Durch die stärker werdenden Stürme wird der Wald mehr beschädigt, aber auch durch höhere Temperaturen während den 4 Jahreszeiten entwickeln sich im Wald Probleme.   

S: Was kann man dagegen tun?
Z: Beispielsweise kann man beim Häuser bauen, ein effektiveres Heizsystem einbauen oder auch einfach mehr Bäume um ein Haus pflanzen. 

 

S: Was tun Sie selbst in ihrem Alltag gegen den Klimawandel?
Z: In vielen Großstädten gibt es Unverpacktläden, welche ich ab und zu nutze. Außerdem habe ich immer einen Beutel dabei, für meinen Einkauf oder anderes. Auch ist eine Idee mehr Strecken mit dem Auto gemeinsam zu fahren oder gleich mit dem Zug, statt mit Auto oder Flugzeug. Auch wenn ein Zugticket manchmal unverständlicherweise teurer ist, als ein Flugzeugticket.                                                                Ich trinke meistens nur Wasser aus dem Wasserhahn. Für mich ist das viel sinnvoller. Stilles Wasser aus Plastikflaschen oder Glasflaschen ist das gleiche, bloß das hierbei viel mehr Müll entsteht. Überall in Deutschland haben wir das Glück sauberes Trinkwasser zu haben.

S: Sachsen wird immer rechter. Was tun sie dagegen?
Z: Ich besuche oft das Erzgebirge und versuche mit den Menschen zu reden. Leider sind diese Gespräche oft sinnlos, da viele Menschen nicht bereit sind ihre Meinung zu ändern und sich davor verschließen. Für mich ist es wichtig, dass wir aufklären, wen die Bürger eigentlich wählen. In letzter Zeit werden verschiedene Bürgerbewegungen von rechtsradikalen Parteien initiiert. Das bekommen die Bürger nicht mit. Man muss ihnen erklären, was rechte Gruppen erreichen können. 

 

Vielen Dank für dieses interessante Interview!

 

Schreib als Erster einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert